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ist Homöopathie? PDF-Download
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Homöopathie leitet
sich ab von dem griechischen Wort „Homoios“,
was mit „ähnlich“ übersetzt
werden kann und von dem Wort „Pathos“,
welches „Leiden“ bedeutet.
In diesem Sinne führte bereits der griechische
Arzt Hippokrates (ca. 460 v.Chr.) aus, dass
„durch das Ähnliche die Krankheit
entsteht und durch Anwendung des Ähnlichen
die Krankheit zu heilen ist.“
Der
deutsche Arzt Samuel Hahnemann war der Wegbereiter
für die moderne Homöopathie und
gründete diese Heilkunst vor ca. 250
Jahren ebenfalls auf das „Ähnlichkeitsprinzip“.
Dieses „Ähnlichkeitsprinzip“
spiegelt sich gemäß Hahnemann
in der Formel „similia similibus
curantur“ wider.
Diese Formel will sagen, die Krankheit wird
mit einem Heilmittel behandelt, das einem
Gesunden gegeben, ähnliche Krankheitserscheinungen
hervorrufen wird, wie sie der Erkrankte
hervorbringt.
Samuel Hahnemann hat das „Ähnlichkeitsprinzip“
bzw. „Signaturprinzip“ systematisiert
und in seinem „Organon der Heilkunst“
all denen, die guten Willens sind, zugänglich
gemacht. Dort berichtet er auch davon, wie
er „similia similibus curantur“
entdeckte: „Durch Beobachtung, Nachdenken
und eigener Erfahrung fand ich heraus, dass
im Gegentheile von der alten Allopathie
(entspricht der heutigen Schulmedizin, d.Verf.)
die wahre, richtige, beste Heilung zu finden
sey in dem Satze: "Wähle,
um sanft, schnell, gewiss und dauerhaft
zu heilen, in jedem Krankheitsfall eine
Arznei, welche ein ähnliches Leiden
für sich erregen kann, als sie heilen
soll.“ |
Samuel Hanhnemann |
Zum Ende des 6. Vortrages aus
Geisteswissenschaft und Medizin GA 312 führt
Rudolf Steiner diesbezüglich Folgendes
aus: „Nachdem der Weg der Alten schon
versandet war“ stellt die homöopathische
Richtung Samuel Hahnemanns „eine Art Neuaufstieg
aus dem gesamten menschlichen medizinischen
Streben heraus“ dar. Nach Samuel Hahnemann
wird durch den Potenzierungsvorgang versucht,
„die Kräfte nutzbar zu machen, die
den schon vorhandenen Substanzen innewohnen“.
Also ausgehend von dem naturgegebenen Heilstoff
in toto, und gerade nicht durch das Herausarbeiten
des Sal-, Sulfur- bzw. Merkurprinzipes auf alchemistische
Art und Weise.
Die Auswahl der Heilmittel richtet sich nach
den ganz persönlichen Krankheitszeichen
und den Individualmerkmalen des erkrankten Menschen.
Die richtigen Heilmittel werden durch Arzneimittelprüfungen
am gesunden Menschen gefunden.
Die Darreichung des Heilmittels erfolgt als
Verdünnung, die als Potenz bezeichnet wird.
Dabei wird die Potenz D0 als „Urtinktur“
bezeichnet, die Potenzen unterhalb D6 werden
„Tiefpotenzen“ genannt, jene bis
zur Potenz D6 „Mittlerepotenzen“
und ab der Potenz D12 ist von Hochpotenzen die
Rede.
Im 11. Vortrag GA 312 spricht Rudolf Steiner
davon, dass es sich bei dem Potenzieren nicht
nur um ein „Aufheben des Aggregierens“
bzw. ein ausschließliches „Verdünnen“
der Ausgangssubstanz handelt, es dabei vielmehr
um das Hineinarbeiten der Vorpotenz in eine
frische Trägersubstanz geht, die hierdurch
eine „Anregung“ erhält, mithin
„eine andere Konfiguration bekommt“.
Ein so bearbeitetes Heilmittel soll dem kranken
Menschen es ermöglichen, seinen Leib folgerichtig
zu ergreifen.
Das Homöopathisieren ist ein allgemeiner
Vorgang an vielfältigen Stellen in der
Natur und somit auch im Menschen.
Das Homöopathisieren von Heilmitteln, welche
die Natur zur Verfügung stellt, hat das
Ziel, das Seelisch-Geistige mit dem erkrankten
Physisch- Leiblichen wieder folgerichtig verbinden
zu können.
Dadurch wird die „göttliche Ordnung“
wieder hergestellt, was nichts anderes als „Heilung“
bedeutet.
In den dafür grundlegenden GA 27 führen
Rudolf Steiner und Ita Wegmann Folgendes aus:
“Das Ich baut sich seine Ich-Organisation
auf, es baut sie wieder ab, indem die Willenstätigkeit
im Selbstbewusstsein wirksam wird“.
Eine schrittweise qualitative Verfeinerung und
Verbesserung der Substanz ist notwendig, bis
diese Werkstoff für den Aufbau der Ich-
Organisation sein kann.
Diese qualitative Weiterentwicklung (das „Homöopathisieren“,
d. Verf.) der Substanz ist notwendig, bis die
Substanz „Träger des selbstbewussten
Geistes“ werden kann. Die Substanz wird
zum Träger des selbstbewussten Geistes
durch Ausscheidung von überwundenen Anteilen.
Im Menschen weisen Galle, Stuhl, Urin, Atemluft
u.s.w. auf diese überwundenen Substanzen
hin als auch auf das inwendige Homöopathisieren.
Alles was inwendig geschieht, ist ein rhythmisches
Aufnehmen und Umordnen, um schlussendlich das
Fremde durch Säuren und Basen, Enzyme sowie
immunologische Prozesse für den Aufbau
der Ich-Organisation zu verwandeln.
Für dieses Ziel muss das Ich des Menschen
immer wieder neue Werkzeuge erfinden, bereitstellen
und benutzen.
Dasselbe Ziel verfolgt auch ein Heilmittel.
Das inwendige Homöopathisieren ist diesem
Ziel viel stärker verpflichtet und darauf
präziser ausgerichtet, als das Homöopathisieren
der Substanz zum Heilmittel.
Inwendig wird für jede Substanz ein eigenes
Homöopathisierungsverfahren benötigt.
Die Arzneimittel gemäß der Homöopathie
Hahnemanns unterscheiden sich von denen der
Allopathie (Schulmedizin) durch das Herstellungsverfahren,
dem Potenzieren.
Zum Einsatz als Heilmittel kommen kleinste Dosierungen.
Ein Arzneimittel kann jede Substanz sein, die
auf unser Befinden Einfluss zu nehmen vermag
(für jedes Leid ist ein Kraut gewachsen,
weiß der Volksmund).
Gefunden werden die Heilmittel durch Prüfung
am gesunden Menschen (in der Regel sind es Ärzte),
bei dem das Mittel Symptome auslöst, die
es beim erkrankten Menschen heilt (Homöopathie
blockiert keine Symptome, Homöopathie heilt
kranke Menschen).
Zusammengetragen sind diese Heilmittel in der
homöopathischen Materia Medica, welche
heute mehr als 2000 Einzelmittel umfasst.Diese
von Samuel Hahnemann den Menschen anvertraute
Medizin hat sich am „Organon der Heilkunst“
zu orientieren („…Macht’s
nach, macht’s aber genau nach. (S. Hahnemann))“.
Bereits zu seinen Lebzeiten entfernten sich
einige seiner Schüler von dieser Forderung
und entwickelten andere methodische Vorgehensweisen,
um die mühsame, zeitaufwendige Arbeitsweise
Samuel Hahnemanns am Kranken für sich komfortabler
zu machen.
Durchgesetzt hat sich aber bis heute (im Jahre
2005 waren es 250 Jahre) die von Samuel Hahnemann
empfohlene Methode zum Auffinden des Heilmittels.
Diese Methode erfordert in der Ausbildung des
Arztes als auch in der praktischen Arbeit am
kranken Menschen einen enormen Zeitaufwand („Gut
Ding braucht eben Zeit“ sagt der Volksgenius).
Die Homöopathie Samuel Hahnemanns finden
wir heute in der ganzen Welt im Einsatz am kranken
Menschen, vorzugsweise in den deutsch-, französisch-,
und englischsprachigen Ländern.
In Spanien (Sevilla) haben wir z. Z. den ersten
universitären Lehrstuhl für Homöopathie.
Auch Indien und Lateinamerika beteiligen sich
erfolgreich an Forschung und Ausbildung von
tüchtigen Homöopathen im besten Sinne
Samuel Hahnemanns.
Hilfe durch Homöopathie kann jeder kranke
Mensch erhoffen, wenn der Lebensleib zur Selbstheilung
in der Lage ist.
Es wird stets der erfahrene, seine Heilkunst
in Verantwortung ausübende Arzt bedacht
sein, die Homöopathie nicht über ihre
Grenzen hinaus zur Anwendung zu bringen.
So hat auch der Gesetzgeber bezüglich der
Anwendung der Homöopathie Grenzen gesetzt,
so sind z.B. bestimmte Geschlechtskrankheiten
und die offene Tuberkulose nicht alleine mit
der Homöopathie behandelbar.
Grundsätzlich ist die Homöopathie
Samuel Hahnemanns eine Option für alle
chronisch leidende Menschen (schulmedizinisch
Austherapierte).
Allergiker, Asthmatiker, Heuschnupfenerkrankte,
Neurodermitiker, Migräniker usw. können
demnach ein Benefit erwarten; nicht nur eine
dauerhafte Besserung, sondern durchaus eine
Heilung im besten Sinne.
Risiken und Nebenwirkungen der Homöopathie
gibt es nicht bei regelgerechtem Gebrauch. Der
Arzneimittelverpackung liegt auch kein „Waschzettel“
bei.
Wird ein homöopathisches Heilmittel zu
oft oder nicht qualifiziert verwendet, so kann
es zu einer Arzneimittelprüfung kommen.
Die so genannte „Erstverschlimmerung“
ist ein gewisses Risiko, was der erfahrene Arzt
gar nicht erst in Erscheinung treten lassen
wird.
Homöopathie richtig, nach den Vorschriften
(„Organon der Heilkunst“) Samuel
Hahnemanns zur Anwendung gebracht, heilt, hat
keine Nebenwirkungen, ist ihren Preis wert und
macht Patient(In) und Arzt Freude.
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